TB Tagblatt für den Kreis Steinfurt

07.11.2015

 

„Aber schön war es doch . . .“ Gabriele Banko begeisterte ihr Publikum in der Villa Winkel mit Chansons

 

Mal sehnsuchtsvoll, mal erotisch-frech, mal emotional-melancholisch: so bannte Gabriele Banko ihr Publikum in der Villa Winkel. Foto: Irmgard Tappe

Ochtrup - 

Es geht weiter im Programm der Ochtruper Kulturtage. Am Donnerstagabend war Sängerin Gabriele Banko zu Gast in der Villa Winkel. Sie begeisterte ihr Publikum mit Chansons von Lale Andersen bis Zarah Leander.

 

Von Irmgard Tappe

 

„Große Kunst auf kleiner Bühne“ verspricht der Geschäftsführer des Kulturforums, Dr. Guido Dahl, als er am Donnerstagabend Gabriele Banko ankündigt. Die Chansonette aus Bremen gastiert im Rahmen der Ochtruper Kulturtage in der Villa Winkel. Eva Huck (Cello) und Johannes Grundhoff (Piano) begleiten die Sängerin instrumental, als die 90 Besucher für zwei Stunden in die Welt der Chansons von Alexandra bis Zarah Leander eintauchen.

 

„Eins und eins das macht zwei“ ertönt die tiefe Stimme der Banko. Dann wieder lässt sie die Illusionen im Sommerwind blühen. Oder sie nimmt das Publikum mit an die Nordsee, wo die Fischer von Langeoog aufs Meer hinaus fahren. Als sie „Eine kleine Sehnsucht“ in den Raum haucht, ist der Funke längst übergesprungen. Sehnsucht? Wonach? Die Banko beschreibt es mit einer Anekdote aus ihrer Kindheit. „Damals stand ich sehnsüchtig in den Geschäften vor den Gläsern mit Mausespeck und Brausebonbons.“ Die Sehnsüchte ihrer Jugendzeit verpackt sie dann in einen Klassiker von Hildegard Knef: „Für mich soll’s rote Rosen regnen“.

 

Ja, unsere Sehnsüchte ändern sich im Laufe des Lebens. Dass da auch die Liebe ihren Platz hat, besingt Banko gleich in mehreren Titeln. Mal besinnlich, mal heiter, und oft ist eine gewisse Ironie zwischen den Zeilen zu spüren. „Mit den Männern ist das so eine Sache. Den einen hat man, den anderen ersehnt man“, bemerkt die Sängerin und bringt ihre eigene Interpretation des Chansons „Dieser Mann, dieser Mann“ sehnsuchtsvoll-schmachtend zu Gehör. „Ich brauch nur diesen Mann zu wittern, und schon bin ich am zittern“, schmettert sie augenzwinkernd in den Saal.

 

Dann entführt sie ihre Zuhörer nach St. Pauli, wo Lale Andersen „Unter der Laterne“ auf ihren Liebsten wartet, der zur See gefahren ist. Und mit jedem ihrer Chansons singt sich Banko ein Stück weiter in die Herzen ihres gebannt lauschenden Publikums.

 

Hin und wieder rezitiert sie lyrische Texte, mal erotisch-frech, mal emotional-melancholisch.

 

Und wenn sie sich zwischendurch eine kleine Gesangspause gönnt, servieren Huck und Grundhoff virtuose Häppchen auf ihren Instrumenten.

 

„War das schön. So viele bekannte Lieder, und alles in Deutsch gesungen. Das erlebt man ja heutzutage kaum noch“, schwärmt eine Besucherin, am Ende.

 

Der sehnsuchtsvolle Abend schließt mit begeistert anhaltendem Applaus und einigen Zugaben. Fazit: „Aber schön war es doch, und ich möcht‘ es noch einmal erleben . . .“